Theater am ATh
Warum Theater?
Theater ist ein besonderes Fach mit besonderen Formen des Unterrichts. Vergleichbar mit Sport findet die Auseinandersetzung mit Fachinhalten und Lerngegenständen vornehmlich praktisch statt. Je älter die Lerngruppe ist, umso stärker sind auch theoretische Impulse Teil des Unterrichts. Es liegt im Kern der Kunstform Theater, dass in diesem Fach das projektorientierte Lernen stark im Fokus steht. Hier werden Impulskontrolle, Selbstorganisation und die Arbeit in der Gruppe an einem gemeinsamen Ziel geschult.
Theater bietet darüber hinaus die Möglichkeit zur ganzheitlichen Bildung und ist mit vielen Themen, Inhalten und Ideen aus anderen Fächern verbunden. Kinder und Jugendliche eignen sich im Fach Theater ästhetische Techniken an, um ihre Reflexionen über sich und ihre Umwelt darstellerisch umzusetzen und erfahrbar zu machen. Neben der Schulung von Gestik, Mimik, Körperhaltung, Stimme und Betonung werden Kinder und Jugendliche auch in ihrem Selbstvertrauen, ihrer Wahrnehmung und in ihrer Kreativität und Kompetenz, Probleme zu lösen, gestärkt.
Theater in der Beobachtungsstufe
Wir beginnen mit dem Theaterspielen im zweiten Halbjahr der Klasse 5. Am Anfang des Unterrichts stehen Übungen, um Vertrauen in der Gruppe zu fassen und sich auf die Bühne zu trauen. Körperliche und darstellerische Übungen wechseln sich mit der kreativen Arbeit zu Theaterszenen ab. Eine erste Werkschau der 5. Klassen findet auf dem CreAth statt.
Im ersten Halbjahr der 6. Klasse greifen wir das Gelernte auf und arbeiten an einem eigenen Projekt, auf das sich die Klasse einigt. Das kann ein kleines Stück sein, eine Performance, Schattentheater oder auch English Theatre. Auch eine Aufführung zur Fußball-WM hatten wir schon. Am Tag der offnen Tür am Ende des ersten Halbjahres können die Ergebnisse gezeigt werden.
Theater in der Mittelstufe
Ab Klasse 8 kann das Fach Theater im Wahlpflichtbereich angewählt werden. Bis zur zehnten Klasse kann es dann jedes Jahr gewählt werden.
In der Mittelstufe achten wir auf die grundlegende Vermittlung von theaterästhetischen Techniken. Hier können Schülerinnen und Schüler lernen, wie eine eigene Realität auf der Bühne vermittelt wird, ihren eigenen Wahrnehmungen und Empfindungen Ausdruck zu verleihen, am körperlichen und stimmlichen Ausdruck zu arbeiten, sich mit anderen über Ideen auszutauschen und Ideen aus anderen künstlerischen Bereichen (Musik und Kunst) einfließen zu lassen. Die Projekte werden gemeinsam mit der Lerngruppe ausgesucht und erarbeitet. Wer sich für Technik interessiert, kann eine Fortbildung für das Lichtpult und die Musikanlage im Theaterraum und der Aula Wegenkamp erhalten.
Theater in der Oberstufe
Theater kann als Wahlfach oder als Fach im Profilverbund „Demokratie und Verantwortung“ angewählt werden. Sowohl im Wahlfach als auch im Profilfach suchen wir mit den Schülerinnen und Schülern Projekte aus, die gut zu den aktuellen Inhalten anderer Fächer passen. So haben wir im Wahlfach moderne Fassungen der Klassiker Die Leiden des jungen Werther oder Emilia Galotti aufgeführt, weil die Literatur auch im Deutschunterricht relevant war. Das führt nicht selten zu einem sehr eigenen und vertieften Zugang zu klassischen Werken, der die Analysefähigkeit von Texten erhöht.
Im Profilfach entscheiden sich Schülerinnen und Schüler gerne für Projekte, die die Inhalte aus den Fächern Philosophie und PGW aufgreifen. Politische oder philosophische Themen in eine theatrale Form zu überführen bietet eine einmalige Chance, sich diesen Themen auf neue Weise zu nähern und zu einem vertieften, eigenen Verständnis zu gelangen. Das Stück „Das Experiment“ beschreibt beispielsweise Machtmechanismen, während „Die perfekte Welt“ Utopien und Dystopien in der Weltliteratur thematisiert.