Geschichte am ATh
Lebenswelten erforschen und aus der Vergangenheit lernen
Unser Unterricht zielt darauf ab, Schülerinnen und Schüler zunehmend selbständig zu befähigen, historische Strukturen und Konfliktfelder menschlichen Zusammenlebens in verschiedenen sozialen Formationen, Zeiten und Räumen der Welt zu analysieren und zu beurteilen.
Diese Kompetenz selbständigen Lernens wird systematisch den sich verändernden Interessen und wachsenden Verstehenshorizonten unserer Schülerinnen und Schüler angepasst, aufgebaut und trainiert. Dazu haben wir Teile unseres Curriculums forschend-entdeckend und handlungsorientiert gestaltet, um die Eigeninitiative der Aneignung von Unterrichtsinhalten durch eigenes Tun zu fördern und in die Erkenntnislogik und Arbeitsmethoden der Rekonstruktion von Quellen aus der Vergangenheit und ihrer Sinnbildung als Geschichte einzuführen.
Voraussetzung dafür ist die Vermittlung von Orientierungswissen, das sich nicht auf lineares Faktenwissen historischer Formationen vergangener Epochen beschränkt, sondern Geschichte als Gesellschaftswissenschaft aktiviert, die ebenso zur wesenhaften Modellbildung und Entwicklung von differenzierten Kategorien wie zu Beurteilungsmaßstäben einer Bewertung des historischen Wandels von politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Strukturen, Prozessen, Wert- und Normensystemen beiträgt. Ordnungsprinzip des Unterrichts zur Erarbeitung inhaltlicher Kompetenzen in verschiedenen Epochen sind dabei immer wiederkehrende Leitfragen mit orientierender Wirkung, die unseren Schülerinnen und Schülern jahrgangsangemessen zunehmend differenziertere Denkleistungen und selbständigere Arbeitsergebnisse ermöglichen wie z.B.:
- Welche sozialen Formationen in einer jeweiligen Epoche gibt es und wie sehen die Lebensbedingungen der verschiedenen Gruppen in der Gesellschaft aus?
- Wie wird Macht und Herrschaft ausgeübt und wie wird sie gerechtfertigt?
- Wie sehen die ökonomischen Strukturen aus und wie werden Erträge verteilt?
- In welchen kulturellen Lebenszusammenhängen bewegen sich die Menschen?
Bei der Erarbeitung eines Verständnisses, wie die heutige, komplexe Welt entstanden ist, von welchen Strukturen und aktuellen Herausforderungen sie geprägt wird, legen wir auf die sukzessive Vernetzung von Unterrichtsinhalten in Geschichte und PGW besonderen Wert, auch um sozialwissenschaftliches Strukturdenken von Politik am historischen Fall und Gegenwartsgeschichte zu stärken. Zudem zeigt sich somit die Lebensweltbedeutsamkeit von Geschichte und historischer Urteilskompetenz, deren spezifischer Wert sich aus der Bezogenheit vergangener Erkenntnisse auf gegenwärtige Sinngebung und abzuleitende Handlungsfähigkeit ergibt.