Latein am ATh
Im Lateinunterricht geht es zunächst um die Übersetzung lateinischer Texte ins Deutsche, also aus der Lernsprache in die hier mehrheitlich gesprochene Sprache. Dafür ist es nötig, Kenntnisse in der Grammatik und dem Wortschatz zu erwerben.
Bei der Übersetzung verhalten sich nämlich Grammatik und Vokabeln wie Puzzleteile, die zueinander in Beziehung gesetzt werden, oder wie Anlegekarten, die in einem Legespiel in ihrer je eigenen Systematik einander zugeordnet werden können. Es ergibt sich folglich ein System von Wortelementen, die in ihrer eigenen Systematik und Logik verstanden werden wollen – und dabei einen Satz-Sinn transportieren. Diesen Sinn herauszufinden ist das eigentliche Ziel der Übersetzungsarbeit.
Die Texte, die im Lateinunterricht gelesen werden bzw. deren Inhalte, beschreiben meist das Leben im alten Rom oder im ‚Imperium Romanum‘. Die Menschen damals hatten ähnliche Wünsche, Hoffnungen und Ängste wie die Menschen in der Gegenwart, das macht uns die Menschen von damals einerseits vertraut. Andererseits haben sie teilweise zum Erreichen ihrer Ziele Methoden angewendet, die uns heute teils positiv überraschen, aber teils auch befremdlich erscheinen oder die wir gar kritisieren – dies alles gilt es in den Texten zu finden, wahrzunehmen und durch den Vergleich Möglichkeiten zu schaffen, für die Gegenwart zu lernen.
Die Latein-Lernenden am ATh reisen sehr gerne, weil sie gerne jene Orte aufsuchen, an denen sich noch Dinge finden lassen, die aus dem alten Rom und dem daraus erwachsenen ‚Imperium Romanum‘ stammen und damit die römische Kultur sichtbar machen. So haben gegenwärtige Latein-Lerngruppen des ATh jahrgangsbezogen bereits Xanten, Köln, Trier, Berlin und Rom aufgesucht und wollen dies auch in Zukunft wieder tun. Die Teilnahme an diesen Reisen ist nicht verbindlich, sondern freiwillig.
Nach dem erfolgreichen Besuch des gesamten Lehrganges kann am ATh das Latium erworben werden, ein Zertifikat, das sich in einigen (Sprach-)Studiengängen als notwendig, in anderen zumindest als hilfreich erwiesen hat.